Die Küche ist der Ort, durch den alle Lebensmittel passieren. Hier werden aus gelagerten Lebensmitteln und frischen Produkten die Menus hergestellt, auf die die Kunden warten. Aber auch Abfälle fallen hier an – biologisch verwertbare und Verpackungsabfälle, die dem Recycling zugeführt werden können. Verschiedene Kreisläufe führen durch die Küche: du kannst den Strom-, Wasser- und Gasverbrauch hier aktiv reduzieren!
Was ist Food Waste?
In der ganzen Wertschöpfungskette eines Lebensmittels für den menschlichen Verzehr können Verluste entstehen. Sei es bei der Herstellung, während der Lagerung, der Verarbeitung, im Handel, in der Gastronomie sowie beim Konsumenten, überall können Abfälle entstehen. Diese Verluste werden Food Waste genannt. Man unterscheidet zwischen vermeidbaren (d.h. essbare Teile eines Lebensmittels) und unvermeidbaren (d.h. Teile von Lebensmittel, welche für Menschen nicht essbar sind wie z.B. Stiele, Schale, Knochen) Lebensmittelverlusten.
Wo entstehen vermeidbare Lebensmittelverluste?
Die grössten Verursacher von vermeidbaren Lebensmittelverlusten sind die Haushalte mit einem Anteil von rund 37 %. Die Gastronomie generiert insgesamt 14 % der vermeidbaren Lebensmittelverluste. Es besteht aber in allen Bereichen der Wertschöpfungskette Einsparungspotenzial (Verarbeitung 28%, Landwirtschaft 13%, Handel und Detailhandel 8%).
Ursachen von vermeidbaren Lebensmittelverlusten
Die Entstehung der Verluste kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen sind:
Verderben beim Konsumenten
Überproduktionen
Normierungen
Wetterumstände
keine Abnehmer
Überproduktionen beschreiben Produkte, die produziert, aber nicht abgenommen werden, weil sie die Nachfrage überschreiten. Solche Verluste entstehen beispielsweise in der Landwirtschaft. Dabei handelt es sich nicht nur um Nachfrageschwankungen, sondern auch um einkalkulierte Überproduktionen. Der Druck seitens der Grossisten und anderer Abnehmer zwingt die Landwirtschaft dazu, über die vertraglich geregelte Liefermenge hinaus zu produzieren. Damit wollen die Produzenten sicherstellen, dass die gewünschte Qualität in genügenden Mengen vorhanden ist. Dieses Verhalten soll das Risiko vermindern, dass die Ware nicht abgenommen wird, weil die Produzenten die vertragliche Menge nicht einhalten können.
Zunehmend werden die Wetterumstände einen grösseren Einfluss auf die Lebensmittelverluste haben. Der Klimawandel führt zu extremen Unwettern, Trockenperioden, Überschwemmungen oder Wasserknappheit, was den Anbau stark beeinflusst und bereits auf dem Feld Verluste verursacht.
Für gewisse Produkte gibt es wenige bis keine Abnehmer. Die Konsumenten bevorzugen beim Fleisch die «besten Stücke» wie Entrecôte und Filet. Andere Stücke lassen sich nur schlecht oder teilweise gar nicht verkaufen. Somit entsteht auch hier ein Verlust.
Ein weiteres Beispiel sind die so genannten Bruderhähne, die «Brüder» der Legehennen, die für die Eierproduktion gezüchtet wurden. Da nur die Hennen in dieser Produktion den Ertrag bringen und die Bruderhähne für den Fleischzuwachs viermal mehr Futter benötigen als die Mastrassen, sind die Hähne teurer und schwer zu verkaufen. Die Küken lebend zu schreddern ist inzwischen verboten, die Vergasung aber noch erlaubt. Gemäss den SRF News werden zirka drei Millionen Küken in der Schweiz pro Jahr vergast.
Gemäss Bundesamt für Umwelt, ist die Gastronomie für 14 % der vermeidbaren Lebensmittelverluste verantwortlich. Dies entspricht 210 000 Tonnen pro Jahr.
Buffetrückgänge (21%) und Tellerrückläufe (29%) machen zusammen 50 % der Lebensmittelverluste in der Gastronomie aus. Die Produktion und Zubereitung ist für 41% des Food Waste verantwortlich, die Produktion und Zwischenlager für 8%. Die Kundenbedürfnisse und -erwartungen spielen eine grosse Rolle. Gäste sind es sich gewohnt, bis zum Schluss von einem vollen Buffet profitieren zu können. Alles, was nicht gegessen wird, resultiert in den Buffetrückgängen und muss vernichtet werden.
Massnahmen
Verluste gezielt messen und entsprechende Anpassungen vornehmen
Positive Kommunikation gegenüber den Gästen über die Massnahmen zur Vermeidung von Food Waste (bereits im Verkauf; auf allen Kanälen über Engagement sprechen)
Kleinere Portionenmenge kalkulieren, Nachservice ermöglichen
Behälter zum Mitnehmen der Reste anbieten
Lebensmittelabfälle fallen in Gastronomiebetrieben durch die Verarbeitung der Nahrungsmittel, durch zu viel produzierte Menüs und die Retouren der Gäste an.
Um die Menge der Lebensmittelabfälle und damit auch die Kosten verringern zu können, fehlt vielen Küchenchefs der Überblick. Wie viel Beilagen sind auf den Tellern liegen geblieben? Welche Portionen sind zu gross? Wann wurde von was zu viel produziert?
Wir, KITRO, haben dazu eine Lösung entwickelt. Alle anfallenden Lebensmittelabfälle werden mit einer Kamera und Waage aufgezeichnet und unterstützt von Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert. Einfach deinen Eimer auf die Waage stellen, Lebensmittelabfälle entsorgen und danach steht dir eine detaillierte Auswertung zur Verfügung, welche über Art, Menge, Zeitpunkt und Preis der Lebensmittelabfälle Auskunft gibt. Ein Online Dashboard zeigt dir somit deine Einsparmöglichkeiten auf.
Die Erfahrung zeigt, dass mit unserer Lösung bis zu 60 % Food Waste eingespart werden kann. Das ist aus ökologischer wie auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht äusserst relevant.
Unsere KITRO-Lösung wird als Jahresmiete angeboten und empfiehlt sich für Gastronomiebetriebe mit einer Kapazität ab 100 Menüs pro Tag.
Food Waste reduzieren
Mein Name ist Sebastian. Ich bin Küchenchef im Restaurant écluse in Biel. Mir hat das Konzept mit dem Fokus auf den Kreislauf und die Wiederverwertung von Lebensmitteln von Beginn weg sehr gut gefallen. Es ist meine erste Stelle, bei der so gearbeitet wird und die Produkte so wertgeschätzt werden.
Man muss sich immer gut überlegen, was aus den verschiedenen Komponenten eines Produktes gemacht werden kann. Wir verwenden alles Essbare am Produkt, um so wenig Abfall wie möglich zu erhalten. Wenn wir eine Karotte verarbeiten, nutzen wir die Schale und das Grün wieder für andere Gerichte. Das führt dazu, dass wir erstaunlich wenig Abfall produzieren.
Unsere Tellerportionen sind so bemessen, dass der Gast genügend erhält und zufrieden ist. Wenn er mehr möchte, kann er einen Nachschlag erhalten. Damit halten wir die Tellerrückläufe klein. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Teller leer sind und wir kaum Abfall generieren.
Buffetrückgänge generieren üblicherweise auch grosse Mengen an Food Waste. Wir bieten deshalb nur im Winter ein Brunch-Buffet an. Wir achten dabei darauf, das Angebot kompakt zu halten und dafür dem Gast etwas Spezielles anzubieten.